Tolle Frauen! Hommage an jüdische Dichterinnen und Künstlerinnen - nächstes Event im September 2022 in Lüneburg

Datum
Ort Digital und verschiedene Orte in Deutschland

Jahresprojekt im Rahmen von "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" 2021

 

von Dietlind Horstmann-Köpper (Malerei)

und Tanja Langer (Texte) 

 

Schaufensterausstellung in der Kulturstellmacherei / Kulturverein Schneverdingen,  open air – Ausstellung im Schulgarten Zahrensen, begleitende Zoom-Veranstaltungen und Film

 

Die Kindheit ist das einzige Paradies, das man uns nicht nehmen kann. -  Ilse Losa, Schriftstellerin (1913-2006)

                                                                                                                     

Die Malerin Dietlind Horstmann-Köpper porträtiert seit 2009 immer wieder jüdische Malerinnen und Schriftstellerinnen, insbesondere aus Czernowitz und Hamburg.

In der pandemiebedingten Form der Schaufensterausstellung „Tolle Frauen!“ zeigt sie Dichterinnen wie Nelly Sachs, Selma Merbaum-Eisinger und Rose Ausländer, sowie die Künstlerinnen der Hamburgischen Sezession (1919-1933) Anita Rée, Alma del Banco und Gretchen Wohlwill. Letztere war wiederum mit der Schriftstellerin Ilse Losa befreundet, die ebenfalls zur Reihe gehört.

Die Schaufensterausstellung wurde am 8. März zum Weltfrauentag eröffnet, es gab eine Zoom-Eröffnung mit dem Schwerpunkt „Czernowitzer Poesie“ sowie am 18.4. eine Zoom-Midissage „Ein Päckchen Tee“ über die Künstlerfreundschaft zwischen Ilse Losa und Gretchen Wohlwill, die im portugiesischen Exil auch zusammen arbeiteten. Es folgt eine Finissage am 30.4.2021 "Tolle Frauen helfen einander!"

Die Schriftstellerin Tanja Langer gesellte sich zur Malerin, und beide erzählten von den Arbeiten und Lebensgeschichten der Frauen. Tanja Langer veröffentlichte im Winter eine Reihe „Czernowitzer Poesie“  in der Berliner Zeitung, und erinnert aktuell in der Reihe „Ins Gedächtnis gerufen“ an einige der Künstlerinnnen, die Dietlind Horstmann-Köpper darstellt. Auch in ihrem Vlog auf you-tube "Zuflucht im Schönen" hat die Berliner Schriftstellerin einige der Porträtierten vorgestellt.

 

Werke würdigen, an Leben erinnern

Die meisten der Künstlerinnen und Dichterinnen wuchsen in bildungsorientierten Familien auf und wurden erst durch die Abstemplung und Verfolgung zu „Jüdinnen gemacht“, wie Hannah Arendt es einmal beschrieben hat. Sie alle mussten fliehen, Selma-Merbaum kam in einem Arbeitslager nur 18jährig ums Leben, Anita Rée und Alma del Banco nahmen sich vor der Deportation das Leben. Alle hinterließen große Werke, und diejenigen, die den Holocaust überlebten, setzten sich mit dieser Erfahrung auseinander. Ihr Mut, sich dem Leben und ihrer Kreativität weiter auch unter schwierigen Bedingungen zu widmen, ist beeindruckend und vorbildhaft, so wie Gretchen Wohlwills Devise besagt, dass „der Sinn des Lebens nur darin liegen kann, glücklich und gesund zu sein, durch Tätigkeit.“

An sie zu erinnern – in Bild und Wort – ist die Absicht der Künstlerin Dietlind Horstmann-Köpper und der Schriftstellerin Tanja Langer, die beide ebenfalls eine lange Künstlerfreundschaft verbindet. Während Dietlind Horstmann-Köpper den Künstlerinnen und Dichterinnen in ihren Porträts ein Gesicht verleiht, verdichtet Tanja Langer in ihren literarisch geformten Kurz-Porträts Leben und Werk.

Ihre Arbeiten und Veranstaltungen verstehen die beiden, Dietlind und Tanja, als ein work in progress, an dem sie das Publikum teilnehmen lassen, an ihren laufenden Recherchen mit immer neuen Fragen, etwa wie sich im Exil Arbeiten im neuen „Licht“ veränderten und sich eine andere Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft zeigte, und wo sich Berührungspunkte ergaben.

Die Ausstellung erfährt somit eine beständige Wandlung, neue Arbeiten kommen hinzu. 

Die Künstlerin bietet ein Postkarten-Set mit den Porträts an, zum Weiterverbreiten der Erinnerung.

hier ein Ausschnitt der Ausstellung im Kunstraum des Kulturvereins Schneverdingen

 

Die Zoom-Finissage  „Tolle Frauen helfen einander!“

am 30.5.2021 um 11 Uhr stellt die Künstlerinnen als Netzwerkerinnen, die sich nicht nur gegenseitig unterstützten, sondern auch Künstlerinnen-Vereine wie die GEDOK oder den ZONTA-Club gründeten und sich für Frauenrechte einsetzten.

 

Die (pandemiebedingte) Schaufensterausstellung

ist bis zum 1. Juni 2021 zu sehen und auf Voranmeldung auch innen zu besuchen,

Kontakt:dietlind@horstmann-koepper.de oder 0171-6174073

 

Der 15 minütige Film „Tolle Frauen!“

macht die Ausstellung anschließend auf you-tube zugänglich.

 

Ausstellung in der Stadtbibliothek Osnabrück am 20.7.2021

ein Teil der Ausstellung wird in einer erweiterten Form - Czernowitzer Köpfe -  in der Stadtbibliothek Osnabrück gezeigt und mit einem Vortrag von Tanja Langer am 20.7.2021 und einer Vernissage am 21.7.2021 eröffnet.

 

open air am 4./5. 9.2021

– wenn möglich – findet eine open air Ausstellung „Tolle Frauen!“ mit Lesung im Schulgarten Zahrensen (Schneverdingen) statt, den die Künstlerin Dietlind Horstmann-Köpper im vergangenen Jahr eröffnete, um auch in Zeiten von Corona Kunst und Begegnungen möglich zu machen. Im Rahmen eines größeren Projekts mit Christiane Wartenberg, Dorota Danielewics und der Deutsch Polnischen Gesellschaft.