Zuflucht im Schönen No. 46: Zola, das viktorianische Zeitalter und Alice
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Das viktorianische Zeitalter
... war für Lewis Carroll eng und phantasielos; sein Buch "Alice im Wunderland" sah er als eine Reaktion darauf. Er wollte mit seinen Figuren und ihren schrägen Erlebnissen die Welt ein bisschen auf den Kopf stellen und den Blick weiten.
Interessanter Weise ist er ein Zeitgenosse von Émile Zola, was man selten zusammen bedenkt. Doch auch Zola fand sein dem viktorianischen Zeitalter entsprechende Zweite Kaiserreich in Frankreich eng im Kopf und dabei moralisch verlogen. Nur reagierte er ganz anders als Carroll, mit einer, man möchte fast sagen, Übergenauigkeit und Unerbittlichkeit darauf.
Dass er heute nicht mehr so gefragt ist, ist verwunderlich, denn seine so spannend wie Thriller geschriebenen Romane, die zugleich so viele soziale Milieus in Auge fassten, inspirierten nicht nur Agatha Christie und George Simenon, sondern viele andere.
Zum heutigen Vlog empfehle ich eine heutige Auseinandersetzung mit Alice im Wunderland von der Künstlerin Christina Pohl: "Alice Wunderlich" (link unten.)