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Die letzte Nacht
die ihre einzige gemeinsame war, verbrachten Heinrich von Kleist und Henriette Vogel im Gasthof Stimming am Wannsee. Wie sie dort hinkamen, wie sie diese Nacht verbrachten, was sie sich dort erzählten, was alles zwischen ihren beiden beieinander liegenden Zimmern geschah, davon erzählt der Roman "Wir sehn uns wieder in der Ewigkeit". Fein gesponnen, dabei äußerst packend werden die letzten vierundzwanzig Stunden der beiden entfaltet. Als ob man dabei wäre. Die Gedanken, Erinnerungen, Gespräche.
Pressestimmen
»Liest man Tanja Langers detailreiche, oft fesselnde Erzählung, so sagt man sich: So könnte es gewesen sein. Genau so.«
Silke Scheuermann, Die Welt - Literarische Welt 07.05.2011
»Eine anrührende, meisterhaft erzählte, spannende Vergegenwärtigung einer tragischen Nacht.«
Ludwig Helwig, literatur-report.de Dezember 2011
»Langer hat ein Gespür für Zwischentöne, für Nuancen und glaubwürdige Charakterzeichnung.«
Daniela Loisl, histo-couch.de 17.10.2011
»Enstanden ist ein leises, berührendes Adagio erzählend vergehenden Lebens.«
Dieter Kaltwasser, General-Anzeiger 22.11.2011
»Doch Tanja Langers Buch ist, bei aller Traurigkeit des Themas, ein Plädoyer für die Lebensfreude.«
Tilla Fuchs, SR 2 KulturRadio 19.11.2011
"Du kannst mir so viel erzählen, wie du willst,
diese Nacht ist lang, und der Tod wird
unendlich sein."
Henriette, in der Erzählung
Vorgeschichten
Mit Wolfgang Siano schrieb Tanja Langer 2006 die Komödie Keine Ananas für Herrn von Kleist. Kleist, der unsterblich ist, lebt in der Ewigkeit mit seinem Freund Ernst von Pfuel in einer Altherren-WG. Da in Kleists Stücken der Staub meterdick vorkommt, ist ihnen eine polnische Putzfrau zugesellt. Sie wird von Kleist genötigt, Metaphern zu bilden. Die beiden Herren haben noch einige Hühnchen zu rupfen.
Die szenische Lesung erfolgte am 21.11.2016 in der Mutter Fourage, Wannsee. Der Komponist Orm Finnendahl http://icem-www.folkwang-hochschule.de/~finnendahl/ machte Neue Musik dazu, mit Staubsauger, Zuspielband und Kartons. Wolfgang Immenhausen, Leiter der Mutter Fourage, spielte den Kleist.
Ein Jahr später kam die Anfrage für die Oper von Rainer Rubbert: http:// http://rainer-rubbert.de/wordpress/oper/ https://tanjalanger.de/werke/kleist/ Sie wurde 2008 uraufgeführt, in Brandenburg an der Havel, dann in Potsdam und Frankfurt/ Oder. Auf Rainer Rubberts website findet man Pressereaktionen und Auszüge aus der Oper.
Bericht der Autorin zur Entstehung des Romans
Während der Arbeit an der Oper Kleist machte ich Prosaskizzen. Ich wohne tatsächlich nicht weit von dem Ort entfernt, an dem Heinrich von Kleist und Henriette Vogel ihre letzte Nacht verbrachten, bevor sie sich am 21.11.1811 das Leben nahmen: der Gasthof Stimming lag an der Brücke, die heute noch immer über den Wannsee führt. Über die damals der ganze Hofstaat zwischen Potsdam und Berlin hin- und herfuhr.
Die Tatsache, dass man über Henriette in den Biographien so wenig erfuhr, weckte meine Neugier. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie nur irgendeine "krebskranke Hasufrau" war, die sterben wollte. Schließlich wusste man damals noch gar nicht so viel über den Krebs und seine Diagnose. So eine nachlässige Auswahl seiner Begleitperson schien mir auch nicht gerade zu Kleist zu passen.
Immer mehr beschäftigte mich die Frage, wie das wohl abgelaufen sein mochte, im Gasthof, in dem die beiden ihre Abschiedsbriefe schrieben. Die Dramaturgie der letzten 24 Stunden: Wie im Theater: zwei übersichtliche Räume, nur durch eine Tür getrennt, wenig Requisiten. Inneres Leben, Gespräche.
Erinnerungen Kleists an den Ort, an dem er, wie er einmal schrieb, besonders glücklich war: Das Fort de Joux, das Gefängnis im Jura. Dort saß Kleist 1806, wie vor ihm der Rebellenführer aus Haiti, Toussaint Louverture. Diese Tatsache inspirierte Kleist zur "Verlobung von Santo Domingo". Ich wollte eine lebendige Figur dafür haben, also erfand ich ... aber lesen Sie selbst.
Die „Krankheit zum Tod“, über die viel später Marguerite Duras schrieb, war zu Kleists Zeit der Ausdruck für die damals sehr poesieträchtige Melancholie ... darüber fand ich einiges heraus, das ich gern mit meinen Leserinnen und Lesern teilen wollte.
Kleists Wohnung in der Ewigkeit, gezeichnet von meiner Tochter Josefine Langer, 2006 (mit 9 Jahren); man beachte den STAUB, der zu Hauf in Kleists Stücken herum liegt.
2011, im Kleist-Jahr gab es das Musikerzähltheater „Madame Ôrélie“ mit Heinrich (Thorbjörn Björnsson) & Henriette (Claudia Herr), dem Pianisten Martin Schneuing und Tanja Langer als Erzählerin. Es wurde fünfzehn Mal aufgeführt, in verschiedenen Orten in Brandenburg, in Berlin und in Paris (dort französisch-deutsch), mit der mobilen Ausstattung von Christiane Wartenberg.mit der Musik von Rainer Rubbert.